News

Handball Landesliga Süd-Ost Brandenburg – 1. Advent, 16:00 Uhr

Am ersten Adventssonntag, einem Datum, das normalerweise eher für Plätzchenduft und Kerzenschein reserviert ist, reiste die TSG Lübbenau 3 zum Ligaduell beim SV Blau-Weiß Dahlewitz 2. Der Start in den Spieltag stand allerdings unter einem unheilvollen Stern, oder besser gesagt, unter einer verspäteten Zündung.

Technische Probleme mit dem anvisierten „Transportmittel der Wahl“ erzwangen einen kurzfristigen Kfz-Wechsel, was die Spreewälder mit Verspätung in der Halle ankommen ließ. Überraschenderweise kam es wieder zur Abgabe des Gerstensaftes am Einlass. Auch beim SV Blau-Weiß sind Glasflaschen in der Turnhalle verboten, ein Schicksal, das die Gastmannschaft mittlerweile mit stoischer Gelassenheit hinnimmt.

Der Kader der TSG präsentierte sich gewohnt überschaubar, mit lediglich zehn Einträgen auf dem Spielbericht, dafür aber mit dem Luxus zweier Torhüter. Dahlewitz 2 konterte mit jugendlicher Dynamik und einem 15-Mann-Aufgebot, aber vor allem mit einer taktischen Überraschung. Der gegnerische Trainer entschied sich für eine konsequente Manndeckung gegen die beiden Lübbenauer Schwergewichte unsere Sebastian´s. Sebastian Köhler, der als jahrzehntelanger Außen-Torgarant bekannt ist, und den MVP Seb. Diese Isolierung war eine klare Botschaft an die TSG – aber auch eine direkte Einladung an den Rest des Teams.

Diese Einladung nahm Rückraum-Shooter Trenke mit Freuden an. Mit leichtfüßigen 1-gegen-1-Aktionen und mächtigen Würfen aus der Ferne glänzte der Rückraum-Hüne. Es muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Prallschutzwand hinter dem Dahlewitzer Tor an diesem Tag einen erheblichen Dienst verrichtete und mehrfach geprüft wurde. Bis zur 15. Minute hielt der junge, dynamische Dahlewitzer Kader (10:10) noch mit, doch eine Auszeit der Gäste brachte die Wende. MV Röcky mahnte zur geordneten Angriffsgestaltung und forderte Kompaktheit im Mittelblock. Das Ergebnis, die TSG Lübbenau 3 zog unaufhaltsam davon und blickte zur Halbzeit auf eine komfortable 15:22-Führung.

Die Halbzeitansprache des MV war geprägt von Stolz, insbesondere auf die Außenspieler, die an diesem Tag mit einer enorm hohen Trefferquote glänzten und maßgeblich zur Tore Ausbeute beitrugen. Ein gravierender Mangel in der Kabine sorgte jedoch für Unmut: Keine isotonischen Getränke in den gewohnten 4-cl-Bechern! Der Verdacht fiel sofort auf Sportsfreund Finsch, der dem Team aufgrund einer Virusinfektion fehlte. Seine Genesung wird nicht nur im sportlichen Sinne, sondern auch in der Getränkelogistik sehnlichst erwartet. Abseits des Spielfeldes wurden tiefgründige Themen diskutiert, etwa die Schließung von Kitas am Wochenende – ein Problem, das Eltern auch am 1. Advent beschäftigt.

Der Beginn der zweiten Halbzeit lieferte das Kuriosum des Tages. Nach dem enthusiastischen Schlachtruf und dem Einschwören auf die nächsten 30 Minuten, pfiff der Schiedsrichter blitzschnell an und direkt wieder ab! Der Grund: Ein Spieler zu viel auf dem Feld!!! Ob das Kampfgericht seine Bereitschaft signalisiert hatte, blieb unbeantwortet. Die Folge: Eine Zwei-Minuten-Strafe und ein Start in Unterzahl. Ein gelungener Start in die zweite Hälfte, der für allgemeines Staunen sorgte. Trotz der Manndeckung und der kurzen Unterzahl blieb die enorm hohe Trefferqualität der Außenspieler erhalten – ein Live-Erlebnis für die mitgereisten Fans. Apropos Fans: Ein Riesen-Dank geht an die Supporter, die am 1. Advent um 16:00 Uhr mit Pauken und Rasseln nach Dahlewitz gereist waren!

Als sich der Torschütze Tränke in einer schnellen Abwehraktion leicht am Fuß vertrat und eine Pause benötigte, schlug die Stunde der Improvisation. Es bildete sich die Rückraum-Achse Köhler-Weppi-Drannaschk – eine Achse, die es mutmaßlich noch nicht einmal im Training gegeben hat. Hier kamen die Allrounder-Qualitäten von Weppi voll zur Entfaltung, der von der halblinken Position gekonnt einnetzte. Spätestens beim Stand von 19:31 in der 45. Minute war das Spiel entschieden. Die TSG Lübbenau 3 fuhr einen ungefährdeten 23:37 Auswärtserfolg beim Tabellenletzten ein.

Fazit:

Die Lübbenauer zeigten trotz des geringen Kaders eine sehr engagierte Leistung und zeigten sich beeindruckt von den jungen Talenten Dahlewitz’, die nach wie vor Fragen aufwerfen, warum sie das Tabellenende zieren.

Der Advents-Spieltag in Stichpunkten:

  • Anreise: Hochstressig und mit ungewolltem Fahrzeug-Hopping.
  • Verpflegung: Isotonische Getränke-Mangelware in 4-cl-Bechern.
  • Haftmittel-Innovation: Haarspray als Haftmittel-Alternative – ganz was Neues!
  • Taktik: Die Manndeckung wurde zum Bumerang und öffnete Räume für andere Akteure.
  • MVP des Tages: Die TSG-Außenspieler für ihre gnadenlose Abschlussquote.

© 2017-2021 my-webconcept.de