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Kapitän Richard Helbig im Klartext-Interview zur sportlichen Lage

 

Lübbenau/TSG. Sechs Niederlagen in Folge, der Blick geht in der Tabelle nach unten und der Druck wächst: Die erste Männermannschaft der TSG-Handballer durchlebt aktuell ihre schwierigste Saisonphase. Doch Aufgeben ist keine Option.

In einer Phase, in der Führung gefragt ist, hat sich Marco Schelletter (Vorstandsvorsitzender und sportlicher Leiter) seinen Mannschaftskapitän Richard Helbig zur Brust genommen. Ein offenes Gespräch über ehrliche Fehleranalyse, fehlende Athletik, aber auch über den unbedingten Willen, den Klassenerhalt als Einheit zu schaffen.

Die Bestandsaufnahme: "Definitiv nicht da, wo wir hingehören"

Marco Schelletter: Sechs Niederlagen am Stück sind eine schwere Hypothek. Wie ordnet ihr als Mannschaft gemeinsam mit dem Trainerteam die aktuelle sportliche Situation ein?

Richard Helbig: Um es klar zu sagen: Wir stehen definitiv nicht da, wo wir hingehören. Dennoch verschließen wir nicht die Augen vor der Realität – wir sind uns unserer prekären Lage absolut bewusst. Wir suchen momentan zusammen nach Lösungen und arbeiten hart an unseren Defiziten. Es ist eine schwierige Zeit, aber wir wissen auch: Aus diesem Tal kommen wir nur als echtes TEAM heraus. Und zwar zusammen mit unseren Fans, die uns lautstark unterstützen, sowie dem Vorstand und den Sponsoren als komplette Organisation.

Über den Druck und die Fehleranalyse

Schelletter: Der Blick auf die Tabelle erhöht den Druck Woche für Woche. Wie geht ihr gemeinsam damit um?

Helbig: Die Devise lautet: Ruhe bewahren. Panik hilft uns jetzt nicht weiter. Wir haben zum Glück Spieler in unseren Reihen, die Erfahrung mit solchen Situationen haben und vorangehen. Wir schaffen das nur gemeinsam, indem sich niemand hängen lässt. Sobald das Spiel angepfiffen wird, müssen wir diesen Druck ausblenden und uns auf unsere Aufgaben fokussieren.

Schelletter: Blicken wir auf die letzten Spiele zurück. Was nehmt ihr daraus mit – wo liegt das Problem, und was macht Hoffnung?

Helbig: Kritisch betrachtet wissen wir um unsere Defizite im athletischen Bereich. Das wirkt sich auf die Spielgestaltung aus: Wir machen zu viele technische Fehler und haben eine schlechte Abschlussquote. Wir lassen zu viele hundertprozentige oder gut vorbereitete Würfe liegen. Zudem fehlt uns oft in den entscheidenden letzten Minuten die Effektivität.

Aber es gibt auch das Positive: Die Moral stimmt. Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und kämpfen weiterhin verbissen um jeden Punkt für den Klassenerhalt.

Der Weg zum Klassenerhalt

Schelletter: Es verbleiben noch 16 Saisonspiele. Welche Entwicklung wollt und müsst ihr als Gruppe in den kommenden Wochen zeigen?

Helbig: Wir wollen mentale Stärke beweisen. Das bedeutet konkret: Überlegtere Abschlüsse im Angriff und eine deutlich stärkere, aggressivere Abwehr im Verbund. Für die restlichen Spiele gilt das Motto: "Einer kämpft für den anderen." Wir werden alles dem großen Ziel Klassenerhalt unterordnen.

Schelletter: Was ist eure Botschaft an die Fans und Sponsoren, die euch trotz der Negativserie die Treue halten?

Helbig: Wir wissen genau, wie es um uns steht und dass wir an einigen Dingen arbeiten müssen. Aber gerade jetzt benötigen wir einen vereinten Verein und jede Unterstützung von den Rängen. Ein riesiges Danke an alle Fans und Sponsoren, die uns weiterhin treu zur Seite stehen und uns durch diese schwierige Phase begleiten.

Meine Bitte an alle: Lasst es uns gemeinsam angehen und schaffen!

Eure 1. Männer

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