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TSG III : HV Calau  31:19   (14:10)
 
Nach exakt 204 Tagen Zwangspause bestritt die Dritte am vergangenen Sonntag wieder mal ein Punktspiel. Gerade weil Kreisligahandball ein schützenswertes Kulturgut ist und nicht nur für freizeitorientierte Handallanfänger gedacht ist, war die Freude beim Lübbenauer Serienmeister groß, dass die neue Saison endlich startet. Die meisten Akteure haben sich zuletzt Anfang März gesehen, als Sie gut angemalt dem legendären Panoramabus entstiegen sind und in der Schankwirtschaft Hess noch ein Schnelles genommen haben. Seit dem war eigentlich absolut sportliche Funkstille. Der erst kürzlich wieder aufgenommene Trainingsbetrieb wurde nur von wenigen Mitgliedern regelmäßig besucht. Man kann auch sagen das die Hemmschwelle für eine Trainingsabsage äquivalent zur Ligazugehörigkeit sinkt. Dank whatsapp und seiner Emojesgallerie entstehen dabei tolle und fantastische Bilderrätsel.
 
Unsere erste sportliche Saisonaufgabe kamen dann gleich aus Calau, der kerngesunden Kleinstadt mit Witz. Spielten die HVler letztjährig noch in der Landesliga so qualifizierten Sie sich in dieser Spielzeit selbst herunter und sind somit endgültig im leistungsmäßigen Erdgeschoss angekommen. Aber was soll`s, wir sagen herzlich Willkommen unter Gleichgesinnten. Letztendlich ist die Kreisliga, zumindest bei uns, nichts anderes als ein Abschied auf Raten all derer, die nicht loslassen können.Punkt 11.00 Uhr pfiff das souverän agierende Schiedsrichtergespann die Partie vor gähnend leeren Rängen an. Dort wo üblicherweise Edelfans und ehemalige Handballgrößen gemeinsam mit dem restlichen Lübbenauer Flachadel, in bester Frühschoppenlaune, die direkte Konversation mit Gegner und Spielleitung pflegen, saß einsam und verlassen nur ein, zum Wischdienst verdonnerter, A-Jugendspieler.
 
Spielerisch würde ich den ersten Durchgang in die Rubrik "stets bemüht" einordnen. War die Deckungsarbeit inclusive der Torwartleistung relativ vernünftig und ansehnlich, muss man dem Angriff noch etwas Pomadigkeit attestieren. Das kann man einerseits natürlich der 6-monatigen Ballabstinenz zuschreiben, andererseits war die farbliche Auswahl der Obertrikotagen auch nicht besonders hilfreich. Wenn Schwarz gegen Dunkelblau spielt bleibt der Spielfluß schon mal auf der Strecke und verleiht so manchen Spielszenen ein gewisses Maß an Slapstick.Daher war es schon ganz gut das mit Schorsch und Sewe zwei Player auf der Platte standen die auch gern mal die Entscheidung im schnellen Tempogegenstoß suchen. Die anderen Spieler waren jetzt natürlich nicht so bräsig unterwegs das man vergleichsweise an ein schleichend nächtliches Betreten des heimischen Treppenhauses erinnert wird, welches so schleppend von statten geht das nicht mal der Bewegungsmelder reagiert, aber da gibt es schon noch mehrere ground speed Ausbaustufen nach oben. Zum Glück hatte der Gast aus der ehemaligen Kreisstadt auch keine markant zündenen Ideen und konnte die von uns, durch Ballverluste und Fehlwürfe, angebotenen Steilvorlagen nicht nutzen. Mit 14:10 ging es dann vorschriftsmäßig Maskiert in Richtung Pausentee. Hier hat Schufte, mit sehr beerigen Komponenten, mal eine neue Geschmacksrichtung ins Spiel gebracht. Wem das zu traubig im Abgang war hatte selbstverständlich die Chance auf die altbewerte Minzvariante zurückzugreifen.
 
Im zweiten Durchgang war dann der Drops bei zeiten gelutscht. Die Hausherren dominierten nun das Match und demontierten den Gast nach belieben. Dank der Vielzahl an Wechselmöglichkeiten der heimischen Traditionsmannschaft konnte das Spieltempo, wenn man das so in der Kreisliga überhaupt sagen darf, relativ hoch gehalten. Calau hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen und brach, auch auf Grund Ihrer limitierten Tauschoptionen, spielerisch ein. Mit Ing. Nagel ,der nach 2-jähriger Auszeit wieder in den Genuss kam im Kreise der elitären Dritten mitzuwirken, durfte das Team wieder einen alten bekannten in Ihren Reihen begrüßen. Das er genau wie Smilie seinen Lebensmittelpunkt in einen Ort verlegt hat dessen Namen man hier nicht ausspricht klingt komisch, ist aber so. Auch Berni griff jetzt aktiv in das Spielgeschehen ein und bereitete sich mit seinen üblichen sparsamen Erwärmungsmoves auf den Einsatz vor. Heißt im Klartext das er den Wurfarm höchstens 2 mal warmgekurbelt und anschließend volles Pfund auf das Tor durchlädt. Warum er seit Jahren an Schulterschmerzen leidet und bekennender IBU 600 Fan ist verstehe ich bei dieser "Lehrbucherwärmung" durchaus. Apropos Lehrbuch, Martin seine mangelhafte Strafwurfausführung ist auch eine interessante Version der Chancenverwertung und würde es auf jeden Fall in einen DHB-Lehrfilm schafen, in dem Grundschülern, die das Handball ABC erlernen, die 10 größten Regelfehler anschaulich präsentiert werden. Zumindest hat er anschließend Charakter gezeigt und das 30-zigste Tor freiwillig erzielt. Das wir mit nur 19 Gegentoren das erste Punktspiel gegen eine Truppe ,die eigentlich jahrelang und sorgenfrei in der Landesliga unterwegs war, absolviert haben, muss man auch unserem glänzend aufgelegtem Torwartduo hoch anrechnen. Das Raik katzenartige Reflexe hat und mit Vorliebe die Würfe aus den äußersten Ecken kratzt wissen wir ja bereits seit mehreren Jahren. Nun wurde er erstmalig von Kussi fachlich begleitet. Damit hält der nächste Qualitätskeeper Einzug in den schier unendlichen Pool Lübbenau Torwächter.
 
Schlußendlich gewannen die Kollegen der "Dritten" mehr als verdient dieses Spiel gegen eine bis dato für Sie unbekannte Mannschaft aus Calau. Nächste Woche ist Pause bevor es am 10.10. in den grenznahen Bereich nach Forst geht. Das Team aus der Rosenstadt scheint ganz gut aufgestellt zu sein. Zumindest lassen die bisherigen Ergebnisse darauf schließen. Wahrscheinlich treffen wir uns erst dort vor Ort da üblicherweise einige Sparfüchse im Vorfeld noch das Nachbarland bereisen werden. Schön billig volltanken und ein paar Stangen unverzollte Kippen beim Vietnamesen günstig erwerben. Doch bis dahin nutzen wir die anstehenden Trainingseinheiten intensiv um vorhandene Defizite aktiv aufzuarbeiten. Unter anderem wird es bereits am Mittwoch einen praktisch untermalten und zünftig aufbereiteten Fachvortrag zum Thema "Gesunde Ernährung, besser spät als nie" geben. Bei dieser interessanten Thematik ist mit einigen wissbegierigen Teilnehmern zu rechnen.
 
Fazit:
 
1. Handball ohne Zuschauer ist schon komisch. Nicht das ich etwa Fred G. und sein dürftiges sportliches Fachwissen sonderlich vermisse, aber irgendwie fehlt schon was.
2. Willi, der fleißigste Bergmann ever, hat Wort gehalten und sein alljährliches Ritual wiederholt. Immer am ersten Spieltag erscheint er sportlich bekleidet und wie Phönix aus der Asche um im Anschluß wieder im Nirvana abzutauchen.
3. Da die Nachttemperaturen langsam aber sicher in Richtung Bodenfrost tendieren wirft das natürlich die berechtigte Frage nach dem ersten Eisbeinschmauss auf. Das sollte zeitnah disskutiert und umgesetzt werden um eventuellen Folgeterminen zeitlichen Raum zu geben.
 
Tor:    Raik, Kussi
Feld:  Chris 2, Sewe 8, Gelee 2, Noldchen 2, Matze 4, Martin 3, Ing. Nagel, Moritz, Berni 2, Smilie, Schorsch4, Pam 4
MV: Länglich Rissi, Schufte
 
Kwi

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